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Need for Speed Shift Review
Alle Jahre wieder bringt Electronic Arts einen neuen Teil der Need For Speed Serie. Dieses Mal sogar 3 Ableger. Den Anfang macht NFS Shift. Mit diesem Teil möchte man einen Neuanfang der Serie erreichen. Ob dieses Vorhaben geglückt ist erfahrt ihr in unserem Review:
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Das Spiel
Need for Speed Shift ist ein Rennspiel, das sich nach Undercover wieder dem Realismus zuwendet. Das merkt man bereits zu Beginn des Karrieremodus, denn um die richtige Dosis an Fahrhilfen, passend zu eurem Können zu ermitteln, müsst ihr zunächst eine Proberunde mit einem BMW E46 M3 drehen. Anschließend werden euch Einstellungen und Schwierigkeitsgrad empfohlen, die ihr danach natürlich noch verändern könnt. Die Möglichkeiten reichen von einer Casual- bis hin zur Profi Steuerung. Hat man im einfachsten Modus noch alle Fahrhilfen aktiviert, wie zum Beispiel Brems- und Lenkassistent, sieht es im Profibereich ganz anders aus. Dort gibt es keine Fahrhilfen mehr - man muss schon richtig arbeiten um annehmbare Rundenzeiten auf die Strecke zu bringen.
Für die höheren Schwierigkeitsgrade empfiehlt sich auf jeden Fall die Anschaffung eines Lenkrades, denn mit einem Gamepad oder gar der Tastatur sind diese fast nicht mehr schaffbar - erst Recht wenn man auch auf einige der angesprochenen Fahrhilfen verzichtet.
Hat man den Schwierigkeitsgrad angepasst, geht es auch schon los. Das erste Rennen bestreitet ihr wieder mit zuvor genannten BMW. Abhängig von eurer Platzierung im Rennen steht euch danach ein gewisser Geldbetrag (bis zu 40.000$) zur Verfügung, mit dem ihr euer erstes Fahrzeug kaufen dürft. Die Angebotspalette reicht von einem Ford Escort Cosworth über den BMW 135i bis hin zum Audi S3. Habt ihr euch entschieden, wandert das Auto in eure Garage. Zu Beginn habt ihr nur eine begrenzte Anzahl an freien Wagen-Slots - die Anzahl könnt ihr durch Verbesserung euer Fahrerlevels erhöhen, im Schnitt werden alle 5 Level insgesamt 2 neue Stellplätze freigeschaltet.
Ihr seid nun bereit die Rennen der Stufe 1 in Angriff zu nehmen. In jedem Rennen geht es natürlich um den Sieg. Allerdings nicht nur um das, ihr müsst in jedem Rennen Sterne sammeln. Habt ihr genug gesammelt wird die nächste Stufe freigeschaltet. Euer höchstes Ziel ist die NFS World Tour - sozusagen die Königsdisziplin. Bis diese aber in Angriff genommen werden kann, ist es ein langer Weg - zumindest wenn man alle Rennen bestreiten will. Wer das Spiel in kurzer Zeit durchspielen will, dem gelingt auch das ohne Probleme. Es reicht schon wenn man Stufe 1 komplett beendet und nur einen Teil von Stufe 2 spielt, um genug Sterne für die World Tour zu sammeln.
Zurück zu den Sternen, diese bekommt ihr nicht nur für eine Platzierung auf den ersten drei Plätzen, sondern auch für bestimmte Aktionen. Diese Aktionen sind von Event zu Event verschieden, mal müsst ihr eine gewisse Anzahl an Profilpunkten erreichen, ein anderes Mal müsst ihr eine saubere Runde fahren, oder eine gewisse Rundenzeit unterbieten. Auf die Profilpunkte und wie ihr sie erreichen könnt werden wir später noch eingehen. In den meisten Veranstaltungen bekommt ihr bis zu 6 Sterne, 3 für die Platzierung, 2 für Levelpunkte, und einer für oben angesprochene Eventspezifische Erfolge.
Das Fahrerprofil
Ein neues Feature von Shift ist das Fahrerprofil. Das Spiel bewertet euren Fahrstil und eure Verhalten während der Rennen. Punkte erhaltet ihr für die unterschiedlichsten Aktionen. Diese sind wiederum in Präzision und Aggressiv unterteilt. So bekommt man Präzisions- Punkte unter anderem für das Fahren auf der Ideallinie, für gemeisterte Kurven, oder saubere Sektoren. Aggressions-Punkte erhält man hingegen zum Beispiel für das Fahren im Windschatten, rammen, oder driften durch Kurven. Mit Hilfe dieser Punkte steigert ihr euren Fahrerlevel. Abhängig von eurer Fahrweise seid ihr als Präziser oder aber als Aggressiver Fahrer bekannt. Ob das wirklich Auswirkung auf die Rennen respektive auf das Verhalten der Gegner euch gegenüber hat, sei mal dahingestellt, wir sind skeptisch. Mit jedem neuen Fahrerlevel schaltet ihr aber einige Sachen frei, unter anderem verschiedene Vinyl- und Lackarten, Felgen, die angesprochen Garagenslots, Einladungsevents oder ab und an bekommt ihr auch mal eine hübsche Summe eurer Sponsoren.
Neben den reinen Levelpunkten bekommt ihr auch Abzeichen für eine gewisse Anzahl Aktionen auf der Strecke, zum Beispiel das meistern aller Kurven einer Rennstrecke, oder auch das Fahren von europäischen, japanischen oder amerikanischen Fahrzeugen.
Wenn ihr davon genügend gesammelt habt, bekommt ihr auch Master-Abzeichen, zum Beispiel nachdem ihr 10 Events am Stück gewonnen habt.
Außer eurer Ehre bringen diese euch Spieltechnisch leider nichts ein.
Die Rennmodi
Auch in diesem Teil der Need For Speed Serie gibt es wieder verschiedene Rennmodi.
Rundkurse:
Klassisches Rundkursrennen über eine bestimmte Anzahl an Runden. Ziel ist es in diesem Modus natürlich als erstes die Ziellinie zu überqueren. Da es keine Qualifizierung gibt, startet man irgendwo im bis zu 15 Mann starken Fahrerfeld. Meist weit, wenn nicht sogar ganz hinten. Mit diesem Modus werdet ihr die meiste Zeit verbringen.
Zeitfahren:
Auch in diesem Modus geht es ab auf den Rundkurs. Allerdings ist euer Ziel nicht als erster ins Ziel zu kommen, sondern die schnellste Runde zu fahren, gleichzeitig mit euren Kontrahenten auf der Strecke.
Drift:
Der Drift feiert nach seiner kurzen Undercover-Abstinenz ein kleines Comeback, aber dank der neuen Physik und der gefühlt deutlich leichteren Heckpartie der Wagen, in einer komplett ungewohnten und schwierigeren Art und Weise. Wenn man sich aber erstmal daran gewöhnt hat, soll er fast genauso leicht von der Hand gehen wie bei ProStreet. Da jeder Punkt den ihr im Drift Event erreicht 1:1 auf euer Fahrerlevel gerechnet wird, könnt ihr mit Hilfe dieses Modus euer Konto recht schnell auffüllen.
Heiße Runde:
Neben Drift der einzige Modus, bei dem ihr alleine auf der Strecke seid. Ihr startet in einem vorgegebenen Wagen und habt 4 Runden zeit, 3 bestimmte Rundenzeiten zu unterbieten, für jeweils eine geschlagenen Rundenzeit bekommt ihr einen Stern.
Runden-/ Zeitdominator:
Ein Untermodus des Rundkursrennens, bei dem entweder am Ende jeder Runde, oder aber alle 30 Sekunden, der letzte ausscheidet. Auch hier startet ihr meist als Vor- oder Allerletzter, wodurch die Hatz nach vorne direkt beginnt.
Wagen-/ Fahrerduelle:
Ein Best-of-Three Match, bei dem sich entweder bestimmte Wagen miteinander messen, zum Beispiel der Königsegg CCX gegen den Bugatti Veyron, oder ihr euch mit einer speziellen Gegner-KI messt. In den ersten beiden Runden startet abwechselnd ihr und danach euer Kontrahent führend das Rennen. Solltet Ihr nach den ersten beiden Runden einen gleichstand haben, müsst ihr noch ein drittes alles entscheidendes Duell absolvieren. Bei diesem letzten Rennen startet man fliegend nebeneinander. Ihr gewinnt jede einzelne Runde wenn ihr entweder die Runde als erster beendet, oder aber 5 Sekunden Vorsprung rausfahrt.
Hier hat sich die Taktik des Gegner-drehens und Wegfahren als sehr erfolgreich etabliert.
Einladungsevents:
Beim erreichen bestimmter Level, oder beenden bestimmter Rennen, bekommt ihr sogenannte Einladungsevents. Diese bestreitet ihr immer in vorgegebenen Autos auf bestimmten Strecken, bringen euch also kostenfrei gutes Geld ein. Diese Events sind die frühesten Möglichkeit, auch mal Fahrzeuge aus höheren Stufen zu steuern.
Die Fahrzeuge
Wie in Undercover gibt es wieder 4, nach Leistung sortierte, Fahrzeugklassen.
Neu sind jedoch kleine Symbole bei den Fahrzeugen, die anzeigen, ob das Auto zum Driften geeignet ist und/oder ob ein Werksupgrade verfügbar ist. Dazu später mehr.
Im Gegensatz zu ProStreet kann man mit dem selben Auto ohne etwas umzustellen driften und direkt im Anschluss Rennen fahren.
Tuning
Die Möglichkeiten eurer Auto zu modifizieren und nach euren Vorlieben einzustellen sind größer denn je. Sei es vom Reifendruck über die Spureinstellung oder Getriebeübersetzung, mehr Möglichkeiten bieten praktisch nur noch ausgewachsenen Simulationen.
Auch in Sachen Vinyls habt ihr nun weit mehr Möglichkeiten um euer Auto zu gestalten. In Shift stehen euch 100 Vinylschichten je Karosserie-Bereich zur Verfügung. Nur schade, dass gewohnte Features wie Färbung/Vergrößerung von Decals oder Spiegelung von Vinyls, gestrichen wurden.
Durch den Wegfall von Autosculpt könnt die Karosserie eures Autos nicht so umfangreich wie bisher verändern. Dafür könnt ihr aber speziellen Fahrzeugen, die sind in der Liste mit einem kleinen W versehen, ein Werksupgrade gönnen. Das könnt ihr aber erst einbauen wenn ihr zuvor alle verfügbaren Tuningteile eingebaut habt. Damit macht ihr aus eurem Auto einen echten Rennwagen. Neu ist auch eine detaillierte Ansicht über die Leistung eures Fahrzeuges, bei welchem Ihr auch sehen könnt, welche Verbesserung euch das zu erwerbende Tuningteil bringt.
Multiplayer
Auch hier könnt ihr euch zwischen Rennen, Zeitfahren oder Drift entscheiden, um euren Freunden zu zeigen, wer der beste Fahrer ist. Leider gibt es aber wieder keine Lobby, dafür aber eine interessante, schnelle Online-Meisterschaft, bei der immer 2 Fahrer gegeneinander antreten, der Sieger kommt weiter, der Verlierer scheidet aus. Dank Patch verfügt Shift nun auch über einen LAN-Modus. Derzeit ist es möglich, dass insgesamt 8 Fahrer auf der Rennstrecke sind - mit dem zweiten Patch sollen es bis zu 12 werden.
Fazit
Shift ist ein gutes Rennspiel, allerdings hat es auch gewisse Schwächen. Gut ist, dass es sich kaum technische Fehler erlaubt, ganz im Gegensatz zum Vorgänger Undercover. Grafik und Geschwindigkeitsgefühl sind sehr gut. Ob Shift aber allgemein in die Serie passt muss jeder für sich selbst entscheiden. Die einen werden sich die guten alten Spiele herbei wünschen, in welchem man mit Edelkarossen über schöne Fantasiestrecken heizen konnte. Die anderen werden die frei befahrbare Stadt und die Verfolgungsjagden mit der Polizei vermissen.
Beides ist in Shift nicht möglich, ihr seid auf abgesperrte Rennstrecken beschränkt und Polizei gibt es auch keine. Unserer Meinung nach hat EA mit Shift einen neuen Zweig in der Need For Speed Serie eröffnet.
Allen unentschlossenen können wir nur empfehlen, sich die Demo Version herunterzuladen und für sich selbst ein Urteil zu fällen.
Wir hatten jedoch Spaß mit Shift.
Seiten: [1]
- Locutus, NFS-Planet Team
Über NFS Shift könnt ihr auch in unserem Forum diskutieren:
- NFS Shift Forum
- Diskussion zum Hands-On Artikel
Weiteres Material:
- Screenshots
- Videos
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